ig wilms
la bête - das canapee

zur genealogie der arbeit

la bête, das canapee (restromant 04)
gehörte die über jahre sich er-
gebende erfahrung eines akt-
modells, dazu gehören affekte,
sozusagen das gefühl,
das zu bewußtsein kommt,
zu la bête, das canapee (restromant 04)
gehören das studium der kunst-
geschichte (unsystematisch),
des eigenen körpers,
beispiels- halber als leib, - dazu ge-
hören affairen, verhältnisse
aller art, mithin die potentia-
le der poesis, verdichtung.

autoritratta. erste anzeichen
bei massaccio; fouquet; dürer.
um 1500 der beginn einer auto-
nomie; der des künstlers – und
zwar wird dieser erst durch
jene, was er wird. vereinzelt–
adverb, das wörtlich zu nehmen
ist, - vereinzelt auch bereits
selbstportrait von produzen-
tinnen, seit von marktförmiger
produktion gesprochen werden
kann. malerisch, handwerklich,
wie in der beherrschung des
sujets (pose) den männlichen
produzenten gleichgestellt,
gehört ihr habit – kleidung,
rüschen, tracht – ganz jener
namenlosen sphaere an, jener
gesellschaftlichen vermittlung,
die wir häuslich nennen.

die darstellung einer nackten,
liegenden frau und ihre rück-
kehr in die westlichen künste.
venedig und die relative auto-
nomie vom röm. diktat. privat-
kult, sittenbild. belebung der
pose im barock. die darstellung
der olympia und die reflexion
über die möglichkeit von malerei
im zeitalter etc. pp. picasso,
der ins ikonische zurücktreibt
und die scheinbar unendliche
varietät der pose in ihrer
industriellen anwendung.

genesis 1,
der doppelcharakter der scham.
sie versagt uns den genuss,
zu erkennen, was wir wollen – ambi-
valenz des wunsches.
den bildern
näher treten und die erfahrung,
von ihnen, die unsere aufmerk-
samkeit erregten, wieder zurück,
in distanz, geworfen zu werden.

geschichte des eigensinns,
insbesondere des weiblichen.
übermalung, weigerung. hoch
lenin! stoff ist auch
architektur, mehr
als ausziehen, geht nicht.


restromant 04
marienstraße 1, berlin
sa 18.12.1999 22 uhr


 
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